Dienstag, 10.02.09

von Lara

Schon in der Nacht hörten wir den Winde um unser Lagerhaus heulen und an den Fensterläden rütteln. Am morgen sahen wir dichtes Schneetreiben und Wolken verfangene Berge. Nach dem leckeren und stärkenden Frühstück war deshalb rasch klar das heute alle hier essen und nicht die Piste unsicher machen würden. Pünktlich um 8:15 schauten wir einen spannenden „10 vor 10 Film“ über Brasilien. Der Film behandelte vor allem die Probleme über die Kluft zwischen arm und reich. Wer genug verdiente kaufte sich ein Haus in einem sicheren, gepflegten Viertel um der Kriminalität zu entfliehen. Auf der anderen Seite sind die Elendsviertel, die Favelas. Wer hier aufwächst hat kaum Chancen der Armut zu entrinnen. Hier ist nur das tägliche Überleben wichtig und vielleicht mit Glück und harter Arbeit ein besseres Leben zu führen. Der Film zeigte viele eindrückliche Szenen von den riesigen Hochhäusern und den trostlosen, überfüllten, grauen Strassen. Auf diesem verbauten Land stand vorher unberührter Regenwald voller Leben. Die Hauptaussage des Films: Der Regenwald und die Natur müssen für diese Riesenstädte und ihren Einwohner bezahlen. Den Tag verbrachten wir mit schlafen, DVD’s schauen und viele nutzen die ruhige Zeit zum lernen. Zum Mittagessen gab es Gschwellti mit verschiedenen Käsesorten. Nach der LAP Vorbereitung gab es Abendessen: als Vorspeise Gemüsesuppe und Salat, als Hauptspeise Spagetti mit Fleisch- oder Tomatensauce und zum Dessert Schokoladenmousse mit Schlagrahm, sehr lecker! Am Abend spielten wir ein Rollenspiel zum Thema Bergwald-Lebensraum & Schutz vor Lawinen. Jeder von uns bekam eine charakteristische Rolle als Einwohner in dem Bergdorf Alpina. Wir trafen uns zu einer Gemeindeversammlung um über den Bau von neuen Skiliften und Hotelanlagen zu diskutieren und abzustimmen. Die Probleme: die grossen finanziellen Probleme des Bergdorfes sprachen klar für die neuen Anlagen, anderseits würde dadurch wertvolles Land verbaut werden und das Dorf würde zu einem Tourismusort werden. Jetzt gab es verschiedene Standpunkte wie zum Beispiel die Gastwirtin die zwar den Skilift begrüssen würde weil so mehr Touristen angezogen würden, aber gegen den Hotelkomplex war weil sonst alle Gäste dort und nicht bei ihr im Gasthaus übernachten würden. Aber eine Rentnerin die als Nebenverdienst Biokräuter verkaufte, könnte auf Grund der neuen nötigen Infrastruktur keine Kräuter aus biologischem Anbau mehr verkaufen. Schliesslich beschlossen wir vorerst den neuen Skilift zu bauen aber mit dem Hotelkomplex zu warten. Auf Grund dieser Abstimmung hatte sich die Situation nach drei Jahren zwar etwas verbessert aber um das Überleben des Dorfes zu sichern bräuchte es noch weitere Bauten um mit dem Tourismus Geld zu verdienen. An dieser Stelle stoppten wir das Spiel. Während dem Spiel gab es einige heftige Diskussionen, die die Konflikte zwischen Natur und Überleben verdeutlichten. Wir merkten wie schwierig es ist allen Bedürfnissen gerecht zu werden und gute Lösungen zu finden. Danach gingen wir in den Ausgang ins Dorf, spielten „Werwölfle“ und schauten DVDs.